Fake it till you make it

Jakob hatte eine sehr gute Idee. Das Auflisten von Dingen, die einen glücklich machen oder dankbar, macht einen glücklich oder dankbar. Je weiter man von diesem Zustand entfernt ist, desto erstaunlicher die Wirkung dieser einfachen Übung. Leider fällt sie einem meist dann nicht ein, wenn man sie am dringendsten brauchte. Deshalb ist es schön, wenn man daran erinnert wird.  Das tut auch die letzte Seite der Zeit (Was mein Leben reich macht), die man nicht lesen kann, ohne dass sich die Mundwinkel heben.

Dafür bin ich dankbar.

Und für die riesigen Turnschuhe im Treppenhaus/den Spazierclub/überhaupt die Aare/Menschen, die sprunghaften Gedanken folgen ohne mit der Wimper zu zucken/dass die Zeitung um halb elf Uhr morgens noch unberührt vor der Tür liegt, unbeachtet von den Spaziergängern und Familien, die an diesem sonnigen Morgen durch die Altstadt strömen/dass ich solange schlafen konnte, dass ich nicht mal gemerkt habe, dass mir eine Stunde genommen wurde. Für das Paket aus Indien, das sorgfältig in Stoff eingenäht und mit kunstvoll verschnörkelten Buchstaben angeschrieben ist, für das Buch, das in dem Paket drin ist/Espresso in bunten Tassen, dunkle Schokoladehüppen, Pfingstrosen, dicke Yogamatten/Zeitungsstapel, Bücherstapel, ungelesene Manuskripte/Singen unter der Dusche, und dass mir die ersten Worte von „Don’t fence me in“ zwar nicht sofort, aber irgendwann doch noch einfallen. Schliesslich muss ich es nächste Woche wieder auf der Bühne singen. Darf, nicht muss./Singen/Sibylle/der neue zusammenklappbare Balkongrill/das Essen heute Abend/das Telefon, das seit Tagen nicht geklingelt hat/die Stummschalttaste/mehr Espresso

und so weiter. Die Liste ist endlos. Sie verdrängt die letzten Nebelfetzen aus der Seele. Danke, Jakob.

Fake it till you make it – das beschreibt auch ziemlich genau meine Arbeitsweise – wobei,
Arbeitsweise kann man das ja kaum mehr nennen. Das Entstehen einer Geschichte. Das Schreiben. Ich schreibe, ohne zu wissen, was daraus wird. Oder besser: bevor ich weiss, was daraus wird. Erst schreibend finde ich es heraus. Ich warte nicht, bis ich weiss, was ich tue. Bis ich eine (ohnehin trügerische) Form von Gewissheit habe. Es ist wie mit diesen seltsamen Kräutertöpfchen, die ich bei Ikea gekauft habe – da steckt eine trockene braune Erdtablette drin. Ich giesse Wasser dazu – sie quillt auf. Jetzt hab ich ein Töpfchen voll brauner Erde. Dass da Kräuter draus wachsen, glaube ich einfach. So wie ich glaube – nein, weiss – dass irgendwo in diesem Wust von halb aufgedröselten Erzählfäden eine Geschichte steckt. Schreiben um des Schreibens Willen – gehört definitiv auch auf die Liste der Dinge, die mich glücklich machen.

23.3.: 5871 Z., 24.3.: 8612 Z.

Magdalena: OK, Wed 400, Thu 1,500, Fri 400, Sat 1,000. But Many Many hours, rain and all. We’re almost done! And you even got a whole deck garden to show for it!

We’re almost done, denke ich, ist der März denn schon vorbei? Schon fast. Stimmt. Noch eine Woche…. Da fällt mir ein, dass ich für den Kurs am nächsten Sonntag „die Übersicht“ versprochen habe, eine Übung mit bunten Kärtchen, die einen Überblick über das bereits Geschriebene verschaffen hilft. Und ich beschliesse übermütig, dann einfach mitzumachen. Der nächste Sonntag, stimmt, ist der erste April.

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Leser-Interaktionen

16 Kommentare

Kommentare

  1. tiramiduss meint

    Liebe Milena, dank dem Focus-Interview bin ich über deinen Blog gestolpert. Er ist für mich eine wahre Fundgrube an inspirierenden Gedanken, Lebensmut und spannende Inputs. Vielen Dank, dass du uns LeserInnen daran teilhaben lässt. Ich führe selber seit bald einem Monat einen Blog und habe mir erlaubt deine Zeilen über „Jakob“ zu stibitzen. Untenstehend schicke ich dir den Link, wo du sehen kannst, was daraus geworden ist ;o)
    http://www.schokoladenseiten.ch/2012/03/30/ein-montagsmensch-im-freitagsgluck/
    Herzliche Grüsse nach Aarau…
    Nicole

  2. Regula am See meint

    Heute, ja heute ist doch ein wunderbarer Tag. Sitze jetzt zwar (ist zwar eigentlich ein Hochdeutsches Wort??) grad drinnen im Büro aber jaha, ich war schon draussen. Mit meinem Flyer (E-Bike). Wun-Der-Bar! Allerdings das Ziel war während der Baby- und Kleinkinderzeit unserer Tochter one of the most gemiedenen Places überhaupt on Earth, Spielplatz uähhh! Aber, es ist so gäbig und geht grädiuus mit dem Trotti unserer Tochter und für einen Flyer, sind eh keine Berge zu steil :-). Während also unser Pfupfi und ihr Schulgschpöndli auf dem Spielplatz herumkletterten, habe ich, da ich mit mindestens einer freien Stunde gerechnet hatte, ein kleines Buch mitgenommen. Dialektisch, Was Dialekt ist. Endlich. Es steht schon seit sicher einem halben Jahr ungelesen auf dem Pult im Büro. Klein und Rot. Aber eben, ungelesen. Bis heute.
    Ich muss euch an einer kleinen Worterklärung teilhaben lassen:
    CHNORZ
    Was für ein Chnorz! Wie das schon tönt! Wenn ich die Wahl hätte, würde ich nie im Leben chnorzä. Aber manchmal ist das Leben eben kein Schläck, sondern dornig, knifflig, vertrackt und verwickelt. Wenn man nach einer schlechten Nacht die Filtertüte für den Kaffee nicht aufbringt, weil die Feinmotorik spinnt. Chnorz! Wenn man die Steuererklärung ausfüllen muss. Chnorz! Wenn man ganz schnell einen lustigen Text schreiben soll. Chnorz! Und wenn man dann nach einem chnorzigen Tag endlich einen lässigen Abend haben will und feststellt, dass der Autoreifen platt ist. So ein Reifenwechsel ist dann ein richtig handfester Chnorz. Und manchmal ist sogar schlafen ein Chnorz. Guet Nacht!

    Herrlich oder?

    Was ganz anderes. Wenn ich daran denke, dass ich vielleicht, eventuell, garämänd ämal ein Buch schreibe, oder nein, Texte. Ja, bleiben wir bescheiden. Texte, Geschichten welche von mehr Menschen als nur meiner Familie gelesen werden, also sollte ich je so weit kommen, dann wäre da meine Angst, ja wurde das nicht schon einmal tupf genau so geschrieben, wie es jetzt von mir formuliert worden ist!? Alle Worte wurden schon gebraucht, natürlich anders gebraucht, je nach Verwendung. Aber schon verwendet. Verwendet, grusigs Wort.
    Irgendwie vergleichbar mit der Musik. Jeder Ton wurde schon gespielt, gesetzt. Ob für Klassisch, Pop…. immer wieder gibt es eine neue Melodie aber was wenn alles aufgebraucht ist, alle Möglichkeiten durchgespielt sind? Repetitionen oder Stille? Komische Gedanken.

    SonnenGruss, Regula am See

    • Barbara meint

      Liebe Regula am See, „Chnorz“ ist wirklich ein schreckliches Wort, da knirrschts und ächzts im Gebiss, und Chnorz haben ist noch viel schlimmer. Aber ich mag es sehr, einem Wort nachzugehen wie du dem Chnorz gefolgt bist. Es gibt Wörter, die ich gerne ausspreche und die dabei ein Wohlgefühl auslösen, zum Beispiel „Klapp-muschel“. Da wirds mir weich und warm auf der Seele. Am vergangenen Freitag hatte ich ein amüsantes Worterlebnis. Ich las im Tagi die Besprechung des neuen Albums von Züri West. Ein Song heisst „Bugguwau“. Was ist ein Bugguwau? Es erinnerte mich an den Filmtitel „Krokowääh“. Nun, ich bin kein ausgesprochener Fan von Züri West, aber das kann nicht die gleiche Schublade sein, dachte ich, die haben doch mehr drauf. Bugguwau erschloss sich mir immer noch nicht. Am Nachmittag hörte ich im Auto einen Beitrag über das Album. Und was wurde als Kostprobe gegeben? Bugguwau. Und plötzlich sah ich ihn, den schwarzen, glänzenden Riesen, wie er im Wasser lag, wie er sich nach vorne fallen liess, in die Tiefe, wie die Schwanzflosse über der Wasseroberfläche auftauchte und langsam wieder versank und eine Weile später die Fontäne und dazu ein anhaltendes „Pfffffff“ … Bugguwau gehört jetzt zu meinen Lieblingswörtern. Und noch was, Regula am See, du schreibst doch schon Texte. Wunderbare. Und sie werden nicht nur von deiner Familie gelesen und genossen. Oder habe ich da irgendeine Verwandtschaft übersehen? (-:
      Und dann noch zu dir, lieber Jakob. Der Rosen-Contest. Ich war dabei. Als Beobachterin, als Geniesserin, schmunzelnd, neugierig und ein bisschen neidisch. Aber da war keine Energie, irgendetwas zu schreiben. Leere Batterien. Aber ich war dabei. Und in der Nacht von Samstag auf Sonntag wurde ich belohnt. Ich träumte von einem grossen Strauch mit ganz vielen kleinen roten Rosenblüten dran. Richtig üppig und wunderschön. Ich wünsche euch allen einen vergnügten Frühlingsabend, herzlichst, Barbara

    • Jakob meint

      Liebste Barbara
      Dieses Spiel, diesen Rosen-Contest wie du in nennst, der ist zeitlich nicht limitiert. Den kann man ein Leben lang spiele oder noch viel länger!!
      Glaube mir, auch Morgen wirst du eine Rose erhalten… ich finde das Wunderbare daran ist, du wirst nicht allein eine Rose bekommen…. sondern gleichzeitig uns allen eine Rose schenken dabei! Das hast du ja schon bemerkt…
      Also… ich werde auf die Erzählung deiner wunderschönen Erlebnisse warten!
      Alles Liebe, Jakob

  3. Regula am See meint

    Oh ich habe heute auch etwas schönes gesehen. Nämlich einen Kino Film. Ja genau. Heute, an diesem sonnigen Tag, sass ich mit ca. acht SeniorInnen in einem kleinen Zürcher Kino und habe „eine wen iig, dä Dällebach Kari“ angeschaut. Ein wunderwunderwunderbarer, berührender und so tieftrauriger Film. Ich bin immer noch figelfertig und habe mindestens drei Taschentücher verbraucht. Niemanden den ich kenne, hätte mit mir diesen Film angeschaut. So bin ich eben alleine gegangen. Mir war heute nach unerfüllter Liebe und Sehnsucht. Ich bin bis obenhin damit gefüllt und eigentlich möchte ich nur noch schlafen gehen und weiter in mein Kissen heulen. Ach die liebe Liebe ;-).
    Einen schönen Abend euch allen. Liebe Grüsse, Regula am See. (hoffentlich ertrinke ich nicht im Tränensee heute….)

    • Jakob meint

      Liebe Regula am See, ich reiche dir mein Taschentuch. Weine es für mich auch voll!!!
      Jede Träne die dartin gefangen wird, die wird mir sicher etwas von dir erzählen!
      Umarme dich, Jakob

    • Regula am See meint

      Mein lieber Jakob,
      ich danke dir für das schön karierte Taschentuch! Bin wieder aufgetaucht aus dem Tränensee….summe aber den ganzen Tag immer wieder mal das Lied, „komm bleib bei mir, und geh nicht fort, mein Herz ist doch dein Heimatort.“ Armer Kari….
      Einen schönen Abend, Regula am See

    • Regula am See meint

      Nicht ganz richtig der text von mir vorhin, habe ihn aber gefunden:
      Wie die Blümlein draußen zittern
      In der Abendlüfte Weh’n!
      Und du willst mirs Herz verbittern,
      Und du willst von mir nun gehn?
      O bleib bei mir und geh nicht fort,
      An meinem Herzen ist der schönste Ort!
      An meinem Herzen ist der schönste Ort!
      2. Hab‘ geliebet dich ohn‘ Ende,
      Hab‘ dir nie was Leid’s getan
      Und du drückst mir stumm die Hände,
      Und du fängst zu weinen an.
      O weine nicht, o geh‘ nicht fort,
      Mein Herz ist ja dein Heimatort!
      Mein Herz ist ja dein Heimatort!
      3. Ach da draußen in der Ferne
      Sind die Menschen nicht so gut;
      Und ich gäb‘ für dich so gerne
      All‘ mein Leben, all‘ mein Blut.
      O bleib‘ bei mir und geh nicht fort,
      Mein Herz ist ja dein Heimatort!
      Mein Herz ist ja dein Heimatort!

    • Jakob meint

      Liebe Regula vom See (meine Formulierung!)
      Könnte ich so schöne Verse oder Lieder schreiben, so würde ich dir von den vielen Momenten erzählen, in denen ich ähnliches gesagt hätte. Könnte dir von den Stellen im Herzen erzählen, bei denen das Wort „Reserviert“ geschrieben steht. Dann könnte ich dir erzählen, wie einsam die Minuten waren, in denen ähnliche Worte meinen Geist bedeckt gehalten haben.
      Wenn auch nur die Gewissheit geblieben ist, zu wissen wie köstlich das Gefühl der Liebe ist, so ist dieses Wissen auch gleichzeitig das Wissen, das mich in den neuen Morgen hinein begleitet. In einen neuen Morgen, der dich und alle anderen miteinschliesst!
      Bist du nicht ein glücklicher Mensch der nun den Schmerz und die Liebe kennt?

      Ich freue mich, von dir wieder zu hören!
      Mein Herz ist euer aller Heimatort…. und freue dich auf Morgen!
      Jakob

  4. Regula Haus-Horlacher meint

    @Milena: Darf ich deiner Liste noch etwas hinzufügen?
    Von Armistead Maupin „Der nächtliche Lauscher“. Ich habe das Buch gestern gelesen und finde es unwiderstehlich!
    Ich bin nicht schwul, aber schwul sein ist auch nicht das eigentliche Thema des Buches. Der Autor ist schwul und erzählt etwas, das sich in seinem Leben hätte abgespielt haben können. Nichts weiter. Es ist der liebende Umgang der mich fasziniert hat. Das Ringen um die Liebe. Das Scheitern an der eigenen Unzulänglichkeit immer wieder, weil man in der Liebe nie über der Sache steht, und auch das Eingeständnis, dass man gar nicht über der Sache stehen KANN. Die ehrliche Auseinandersetzung, die Liebe überhaupt erst möglich macht, wie die handelnden Personen im Buch nach und nach merken. Ja, und dass man den anderen niemals in irgendeiner Weise quält, um sich eigene Vorteile welcher Art auch immer zu verschaffen.

    Pfingstrosen sind auch meine Lieblingsblumen. Vielleicht weil ich am meisten von allem an Pfingsten glaube. Nämlich, dass man es lernen kann, einander wirklich zu verstehen. Damit meine ich nicht, dass man immer ganz genau wissen muss, was der andere meint, mit dem was er sagt. Ich meine nur, dass man nicht „defizitorientiert“ aneinander herangeht. Weil ich ein Recht habe auf mein Defizit. Das klingt wie ein Widerspruch, trifft aber ziemlich genau das, was ich meine. Das Defizit eines anderen Menschen wahrzunehmen und ihm Rechnung zu tragen, ist nicht dasselbe, wie einen Menschen auf sein Defizit zu reduzieren.
    „Nahe genug dran, sieht man die schon verwelkten Blüten, die faul von den Stengeln hängen.“, habe ich im Mainau-Text geschrieben. „Faul“ ist nicht das richtige Wort, es müsste „verwest“ heissen. Aber das wusste ich am 25. Oktober 2009 noch nicht. Und ich weiss es auch jetzt noch nicht ein für alle Mal. Ich gehöre zu jenen, die „Beweise“ brauchen, wie Gabriel Noone in „Der nächtliche Lauscher“.
    Armistead Maupin ist ein weiser Mann, finde ich.
    Liebe Grüsse
    Regula

    • Isabel meint

      Liebe Regula
      Ich habe von Armistead Maupin die ‚Stadtgeschichten‘ gelesen – mehrere Bände, in denen eine WG in San Francisco im Mittelpunkt steht. Ich habe in meinem Leben nur einmal bei einem Radioquiz mitgemacht (und sogar gewonnen!), und das war, als es zwei Folgebände der Stadtgeschichten zu gewinnen gab…Den nächtlichen Lauscher werde ich mir besorgen!

      Liebe Grüsse
      Isabel

    • Regula Haus-Horlacher meint

      Das ist eine gute Idee! Die Stadtgeschichten besorge ich mir, wenn ich das nächste Mal nach Baden in die Bibliothek gehe. Von denen habe ich noch längst nicht alle gelesen, glaube ich wenigstens, und wenn doch, macht es auch nichts. Wenn ich etwas gern habe, lese ich es mit Vergnügen immer wieder und entdecke neue Details, die ich beim ersten Mal vor lauter Spannung übersehen habe.
      Den „Dällebachkari“ kann ich mir nämlich nicht anschauen. In meinem Alter ertrage ich das nicht mehr. Dann schon lieber „Die Katze auf dem heissen Blechdach“ mit Paul Newman und Liz Taylor. Da harzt es zwar auch gewaltig, aber am Schluss kommt es dann doch noch gut heraus. Für so etwas kann ich mich begeistern :-) Übrigens, hast du gewusst, dass Paul Newman anstelle von James Dean für „Jenseits von Eden“ vorgesehen war? Warum es dann schliesslich nicht geklappt hat, weiss ich nicht mehr, aber es wäre mit ihm auch gegangen, finde ich. Was meinst du? Ich mag solche Details, die man mitbekommt, wenn man Augen und Ohren offenhält und die einem, wenn man sie schon längst vergessen hat, bei irgendeiner passenden Gelegenheit plötzlich wieder einfallen!
      Ankreuz-Wettbewerbe habe ich auch nie gewonnen. Nur solche, für die man arbeiten musste. Einmal habe ich ein Hörspiel geschrieben, das dann in der „Kinderstunde“ gesendet wurde. Ich glaube, ich war etwa in der 5. Klasse. Gerade habe ich mir überlegt, warum ich es nicht mehr habe, meine Mutter hat doch solche „Erzeugnisse“ nie weggeworfen. Aber damals sandte man doch das Original ein! Es gab ja noch keinen Kopierer, nur Violettpausen. Und es ist ja klar: Kein Fünftklässler schreibt freiwillig drei Seiten ab, so diszipliniert und gewissenhaft war nicht einmal ich …
      Na ja. Ich weiss noch, dass es in der Geschichte um einen verlorenen Bruder ging. Oder genauer um einen wiedergefundenen. Und dass einer der beiden Brüder Max hiess, das weiss ich auch noch.
      Liebe Grüsse
      Regula

    • Milena Moser meint

      @ Regula: Das ist ein ganz interessantes Buch, es beruht auf einer wahren Begebenheit – diese Fälle von literarischer Hochstapelei gibt es ja immer wieder Auf den im Night Listener beschriebenen Jungen sind viele berühmte Leute hereingefallen, wie auch später auf JT Leroy… Im New Yorker wurde eine lange Reportage zu dem Thema veröffentlicht. Meist ist es eine Frau im mittleren Alter, die sich als alter Ego, für die Öffentlichkeit, einen androgynen Jüngling schafft, der dann zuverlässig mehr Aufmerksamkeit erregt als sie je könnte. Ich wollte immer mal was Längeres darüber schreiben… es steht auf meiner Liste ungeschriebener Texte… danke, dass du mich daran erinnerst!

    • Regula Haus-Horlacher meint

      @Milena: Gern geschehen, aber eigentlich habe ich ja dir zu danken, weil du es warst, die mich auf Maupin aufmerksam gemacht hat :-)
      Liebe Grüsse
      Regula

  5. Karin meint

    Liebe Milena, deine Liste hört sich sehr gut an. Bei mir käme noch eine schöne selbst gedrehte Zigarette dazu, aufwachen und gleich wieder lachen müssen, weil ich lachend eingeschlafen bin über eine Passage in einem Buch, die so brilliant komisch geschrieben ist, das die Geschichte wächst und das ich mir kein schlechtes Gewissen mehr mache, wenn ich einen Tag einfach die Wand angucke und dort nur für mich sichtbare Filme sehe. Dann noch, das wir wieder im Garten frühstücken können und das aus einem Frühstück zu zweit auf einmal eine Brunchparty wird, weil die Nachbarn nach und nach dazu kommen. Alles Liebe Karin

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