March Madness oder Magdalena Macht Mit!

Das ist meine Freundin Magdalena Zschokke, Schriftstellerin. In ihrem Arbeitszimmer in Santa Cruz, Kalifornien. Es gibt keine Entschuldigung, warum sie unter solchen Bedingungen ihren letzten Roman noch nicht fertiggeschrieben hat. Ich warte seit Monaten voller Ungeduld auf ihn. Oder sind es schon Jahre? You tell me. Ich habe immerhin den ersten Teil gelesen und weiss: Es wird ihr bester.

Magdalena und ich liefern uns immer wieder mal einen privaten, nicht nationalen Novel Writing Month. Jeden Abend schicken wir uns die Bilanz – so viele Zeichen, so viele Stunden. Und fesseln uns so gegenseitig an den Schreibtisch (ein Bild, das vor ein paar Jahren die Autorinnen vom Geteilten Schreibtisch zu einem grossartigen Gedicht inspirierte, das ich leider auf die Schnelle nicht mehr gefunden habe – Ursula??). Magdalena ist viel disziplinierter als ich, sie hat dreizehn Jahre auf einem Boot gelebt, sie trainiert jeden Tag zwei Stunden Kampfsport, sie wird mir jeden Tag gnadenlos voraus sein. Und das werde ich nicht auf mir sitzenlassen wollen. Mit der Zeitverschiebung von neun Stunden bleibt mir dann immerhin eine kleine Chance, sie einzuholen. Oder auch nicht.

Jedenfalls hoffe ich so, wieder auf meine 10’000 Zeichen zu kommen.

Magdalena, die bereits überarbeitet, will „vier bis fünf Stunden“ pro Tag an ihrem Roman arbeiten. Und hier Bericht erstatten. Ansonsten findet ihr sie hier: www.magdalenazschokke.com/

Achja, und diejenigen unter euch, die „Die Unvollendeten“ gesehen haben: Ja, das war sie. Die das gesagt hat. Oh my god, what happened to you? You used to be so…

Genau.

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20 Kommentare

Kommentare

  1. Regula Haus-Horlacher meint

    Sans Blague/3.3.2012
    Die Stilberaterin und Trendforscherin Agatha Seidelbast hat sich für Sie auf Herzogin Rosemaries gestrigem Empfang umgesehen.
    Sans Blague: „Nun, liebe Agatha, was haben Sie uns zu berichten?“
    Agatha Seidelbast: „Ja, da wäre zuerst die Herzogin selbst. Sie trug ein schlichtes, auf Figur geschnittenes Kleid in Anthrazit mit schwarzem Jäckchen. Dazu Perlen und einen schmalen weissen Schuh. Das Leder teilweise durchbrochen in einem zierlichen Blümchenmuster. Kleiner Absatz.“
    Sans Blague: „Die obligate Frage, Agatha: Ist es Ihnen gelungen, mit der Herzogin persönlich zu sprechen?“
    Agatha Seidelbast: „Ja, das ist es. Sie verriet mir, dass sie seit dreissig Jahren überall nach diesem Schuh gesucht habe. Nun sei sie glücklich, ihn gefunden zu haben. Er passe wie angegossen. Ironischerweise befindet sich das Schuhgeschäft, wo sie ihn schliesslich entdeckte, gerade mal zweihundert Meter von ihrer Haustür entfernt. Der Schuh sei ein Sonderangebot gewesen.“
    Sans Blague: „Ja, die Ironie des Schicksals… Und was haben Sie sonst noch auf Lager, Agatha?“
    Agatha Seidelbast: „Die eigentliche Sensation des Abends war sicher die Anwesenheit Baron Lorenz von Trappens. Er gilt ja gemeinhin als sehr schüchtern. Wie üblich trug er sein Hemd ohne Krawatte, dazu eine schwarze Hose mit kleinen Bundfalten. Unauffällige, schwarze Schuhe…
    Sans Blague: „Das ist ja wirklich sensationell! Baron von Trappen… Ein schöner Mann!“
    Agatha Seidelbast: „Zweifellos. Und er versteht sich anzuziehen.“
    Sans Blague: „Konnten Sie auch mit ihm sprechen?“
    Agatha Seidelbast: „Ja. Es ist ja allgemein bekannt, dass er nichts so sehr fürchtet, wie aufzufallen. Der Gartenpavillon, in dem die Serenaden der Herzogin jeweils stattfinden, war ungeheizt, und es war selbstverständlich, dass alle geladenen Gäste ihre Mäntel anbehielten. Beim nachfolgenden Apéro im Foyer des Gutshauses wurde es aber schnell heiss. Bald trug niemand mehr einen Mantel und auch von Trappen musste die Knöpfe seines Doubleface-Trenchcoats öffnen. Nun wurde offensichtlich, was er versucht hatte zu verbergen: seine Weste. Perfekt sitzend, erstklassiges Material, aber eben relativ auffällig. Seidendamast, weissgrundig mit eingewobenen zartrosa Wolken. Er vertraute mir an, dass er diese Weste im Schaufenster eines Secondhandshops gesehen und sich auf den ersten Blick in sie verliebt hatte. Er habe versucht zu widerstehen, aber jedes Mal, wenn er wieder am Shop vorbeigekommen sei, sei sie noch dagewesen, bis er seinen Widerstand aufgeben musste. ‚Ich hielt es nicht mehr aus, wissen Sie. Ich hatte das Gefühl, es habe etwas mit meinem Schicksal zu tun, dass diese Weste von niemand anderem gekauft wurde!‘, sagte er mit einem entwaffnenden Lächeln.“
    San Blague: „Das ist wirklich eine nette Geschichte! Agatha Seidelbast, herzlichen Dank für dieses Gespräch.“
    Agatha Seidelbast: „Ich bedanke mich auch.“

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  2. Regula Haus-Horlacher meint

    Yeah!!!
    Soeben habe ich erfahren, dass das Aargauer Kuratorium in seiner Sitzung vom 29. Februar (Stellt euch vor, 2012 wäre kein Schaltjahr = 0 !!) für „Das schwarze Sofa“ einen Druckkostenbeitrag von 5000 Franken gesprochen hat!
    = ) = ) = )

    Sans Blague/2.3.2012
    In einem Exklusivinterview verriet Herzogin Rosemarie, zu Ehren ihrer Autorin verschiebe sie die geplante Orakelbefragung betreffend ihr Feriendomizil um einen Tag und lade heute zu einer Schubertiade mit anschliessendem Apéro riche auf ihr Weingut am Genfersee.

    Zur Aufführung gelangen:
    Nachthelle D 892
    Ständchen D 920,
    Der 23. Psalm D 706
    Sehnsucht D 656
    Impromptus D 899, Nr. 1 und 3

    Ausführende:
    Monteverdi Choir, Leitung John Elliot Gardiner
    Maria Joao Pires, Klavier

    Zum Apéro werden eisgekühlter Champagner und die beliebten „Häppchen jeder Geschmacksrichtung“ gereicht. Wie üblich wird es sich die Herzogin nicht nehmen lassen, diese traditionelle Familienspezialität der von Brockenhaus eigenhändig zuzubereiten.

    (Bilder des Anlasses können auf Google Bilder/Regula Haus-Horlacher eingesehen werden.)

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  3. Ursula meint

    Gedicht? Ich? Wahrscheinlich meinst du eine andere Ursula.
    Ich erinnere mich bloss an die Geschichte mit Gérard … :)
    Love, Ursula

    • Ursula meint

      Voilà: Gérard :) / Love, Ursula

      Aufgabe: möglichst ‚schlechten’ Text schreiben (so viele und alle Adjektive, die man will / Klischees etc.) 20.03.08

      Siegesgewiss setzte sich Milena an den Computer. Diese Runde ging an sie, wieder einmal. An wen den sonst. Simone hatte vielleicht das lieblichere Lächeln (diese Schlampe!), aber in Punkto Phantasie, Witz und Talent konnte sie ihr in keiner Weise das Wasser reichen. Milena lächelte gönnerhaft. Wirklich süss, die Kleine, glaubte doch ernsthaft daran, ihr privates 10’000-Anschläge-Duell für sich entscheiden zu können. Mit einem schadenfreudigen Grinsen stellte sich Milena Simones Gesicht vor, wenn sie ihren neuesten Coup las. Genüsslich malte sie sich aus, wie der Nebenbuhlerin beim Lesen alle Farbe aus dem Gesicht wich, wie sie nach Luft rang und schliesslich kraftlos auf ihrem Schreibtischstuhl zusammensackte.
      Milena war aber auch wirklich genial. Als er in den letzten Zügen lag hatte ihre Hauptfigur den Ärzten zum Beispiel über 10 Seiten verzweifelt mitzuteilen versucht, dass seine Stieftochter ihn vergiftet hatte. Tragischerweise aber waren sie aus seinem gestammelten „öäoupoipojpphppihoijojoiupupup …“ nicht klug geworden (=25’000 Anschläge). Und im Abschnitt zuvor war er mit der Ambulanz in die Notaufnahme gebracht worden (= 28’000 Anschläge Martinshorn).
      Entspannt lehnte sich Milena zurück, und öffnete mit einem Mausklick die Mail von Simone. Schlagartig gefror ihr das Lächeln auf den Lippen. Keuchend beugte sie sich vor und las mit wachsendem Entsetzen die kurze Nachricht ein zweites Mal: „Sorry, kam gestern nicht zum Schreiben. Habe Nobelpreis erhalten. Simone“.
      Was Milena jetzt brauchte, waren zwei starke Arme, die sie hielten und eine breite, männliche Brust, an die sie sich schmiegen konnte. “Gérard, Liebling“, flötete sie deshalb mit honigsüsser Stimme. Mit einem leichten Stirnrunzeln nahm Milena zur Kenntnis, dass sich auch nach dem zehnten gesäuselten ‚Gérard, Liebling’ nicht einmal eines der unwiderstehlich gekräuselten Brusthaare ihres Helden bei ihr Blicken liess. Überhaupt hatte sie – wie ihr erst jetzt bewusst wurde – den ganzen Vormittag auch kein einziges Molekül von Gérards herbsüssen Ausdünstung der puren Männlichkeit in die Nase bekommen, die sie nicht nur mit animalischer Lust erfüllte, sondern auch zu wahren kreativen Höhenflügen anstachelte.
      Da fiel Milenas Blick auf das gelbe Post-it, das am Gehäuse des Computerbildschirms klebte: „War ganz nett mit dir, Baby, brauche aber mal wieder was richtiges zwischen die Schenkel. Eine, die mit ihren Fingern nicht nur die Tastatur massiert. Eine wie Simone eben. Gérard“

    • Regula Haus-Horlacher meint

      Ah, Ursula! Ich erinnere mich mit Wonne ans Martinshorn!
      Schön, dass du da bist (und dass der Text noch da ist… = )
      Liebe Grüsse
      Regula

  4. Regula Haus-Horlacher meint

    „Ich habe gelernt, dass der Winter im März noch nicht vorbei ist.“, liess Herzogin Rosemarie am heutigen 1. März gegenüber dem Magazin „Sans Blague“ verlauten. Sie schien etwas niedergeschlagen, wollte sich aber nicht näher dazu äussern.
    „Wussten Sie, dass die Blaumeisen ganz anders singen als die Kohlmeisen?“, fragte sie stattdessen, „es ist eib richtiger, charakteristischer Ruf, nicht nur ziwitt, ziwitt… Ich habe das heute in meiner Mittagspause zum erstem Mal in meinem Leben festgestellt, dabei bin ich schon beinahe fünfzig!“ Ob diesem Geständnis errötete sie leicht und fuhr nachdenklich fort: „Letztes Jahr in Solothurn flog mir eibe Blaumeise auf die Hand. Ich musste sie wegjagen. Sie war jung und mir schien, sie wusste noch nicht, dass es unter Umständen gefährlich sein kann, wenn sich kleine Vögel auf Menschenhände setzen. Ich wollte ihr weitere schlechte Erfahrungen ersparen.“ Tränen sammelten sich in ihren ausdrucksvollen Augen. „Ach!“ sagte sie nur.

    Wir bleiben dran!
    Nächste Folge: Wird Herzogin Rosemarie ihre Ferien tatsächlich in Saas Fee verbringen?

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  5. Karin meint

    Es ist 09:43 und ich habe 6211 Zeichen geschrieben. Manchmal ist es gar nicht so verkehrt aus dem Bett getrieben zu werden. Endlich habe ich einen Einstieg für Weltentore gefunden. Juchuuu.
    Ach ja, Montagsmenschen: Ich bin fast durch und ich bin begeistert. Es ist anders, als deine anderen Bücher. Die Figuren sind mir alle so ans Herz gewachsen, dass ich langsamer lese, um noch einen Moment länger mit ihnen zusammen zu sein.
    Eine Freundin meinte es ist zu Yogalastig. Hmm, hat mich nicht gestört, mag aber daran liegen, das ich mich für Yoga interessiere. Latent. Denn mit 120 kg, entspreche ich so gar nicht dem Bild der üblichen Yogini. Doe Totenstellung beherrsche ich aber perfekt. *veg*
    Liebe Grüße aus Kiel
    Karin

    • Milena Moser meint

      @ Karin: google mal meinen Lehrer, Dr. Kausthub Desikachar. Von wegen perfekter Yogi… Für mich ist er genau deshalb der ideale Lehrer, weil man ihm seine Menschlichkeit gleich auf den ersten Blick ansieht.

    • Silvia meint

      Also, da kann ich auch mitreden, beim perfekten Yogi -das bin nämlich ich :-) Vor etwa 6 Jahren habe ich angefangen unter dem Motto, mach mal was, du wirst auch nicht jünger. Und Yoga schien mir in meiner absoluten Unwissenheit die unanstrengendste Variante von Alibi-Körperertüchtigung! Mit meinen „gstabigen“ fast einsneunzig, einigen überflüssigen „Grämmer“! machte ich mich auf in mein Martyrium. Meine Knie stellten sich als totol yogauntauglich heraus. Aber was macht man nicht alles um etwas zu tun gegen den anfangenden Zerfall. Einmal pro Woche genügte – mehr machen meine Knie nicht mit, entschuldigte sich mein inneres Phlegma. Das kann’s doch auch nicht sein, sagte ich mir nach durchgequälten 4 Jahren und kaufte mir ein Paar Volleyball-Knieschoner. Ich vergesse das Gesicht des Sportverkäufers nie mehr als ich ihm erklärte wofür ich sie brauche. Es war für ihn offensichtlich einfacher vorstellbar, dass eine in die Jahre gekommene Riesin noch mit Volleyball anfängt als mit Yoga. Jedenfalls geniesse ich mein neues gepolstertes Yogaleben nun 2x wöchentlich und es macht richtig Spass ganz gleich was alles machbar ist oder nicht. Unsere Yogalehrerin sagt immer, macht was euer Körper zulässt und visulisiert den Rest!
      In diesem Sinn liebe Karin, fang doch einfach mal mit visualisieren an, der Rest kommt von allein.
      P.S. Milena’s „Schlampenyoga“ hat mich auch auf die Spur gebracht.

    • Karin meint

      Danke Silvia. Ich habe die Yogamatte schon rausgesucht.
      Also auch über Schlampenyoga infiziert. Haa, die Frau Moser ist es schuld, dass sich immer mehr in merkwürdige Haltungen verknoten. DANKE!
      Alles Liebe Karin

    • Regula Haus-Horlacher meint

      Liebe Silvia
      Bei uns im Altersheim hängt ein Kalender mit Sprüchen. Es ist so eine Art Abreisskalender wie wir sie früher in der Schule auf selbstgebastelte Hintergründe steckten und den Eltern zu Weihnachten schenkten, nur viel grösser.
      Vor einigen Tagen stand auf diesem Kalender der folgende Spruch: „Glaube nicht, dass du jemanden kennst, solange er dich noch nie verblüfft hat!“ Oder so ähnlich. Das ist sehr wahr, finde ich.
      Hab einen schönen Sonntag!
      Liebe Grüsse
      Regula

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    • Karin meint

      Danke Milena, ich habe immer wieder versucht Zugang zum Yoga zu finden. Igyengar gelesen, am sympathischen, das er sich 2 Milchkaffee am Tag gönnt. Da bin ich besser, die sind schon beim Frühstück wech. Dann fiel mir Schlampenyoga in die Hände (na, wer hat das denn wohl geschrieben? :-)) und das war der Anfang. Seit dem komme ich dem immer näher.
      Desikachar werde ich mir gleich einmal angucken. Danke für den Tip. Alles Liebe Karin

    • Regula Haus-Horlacher meint

      @Karin: Wie ist das mit „Weltentore“? Das interessiert mich! Erzähl doch bitte mal ein bisschen = )
      Liebe Grüsse
      Regula

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