Hier schreibt die Chefin selber

Das werde ich wieder herzlich bereuen, aber ich habe sie euch versprochen: die erste Version der Szene am Bergbach. Damit ihr mal seht, wie ein Profi arbeitet:

Erika zögerte. Sie streckte einen Fuss aus. Der glatte, flache Stein wurde vom Wasser verschlungen. Zog sich zurück. Sie verharrte so den –fuss in der Kuft, Das wasser schien mit jedem Atemzug antzuschwekllken. Es überschwemmte den wacjeligen Weg, der sich fpür die anderen gebildewt hatte. Stein vpr Stein. Sie schaute zum andern ufer hinüber. Es schien weiter weg als noch vor einer Minute. Bald unerreichbar.

Max hatte sich von der Gruppe abgesetzt, abgewandt. er telefonierte. Sa Geschöft, dachte Erika. Marga, dachte Erika. (– Marga, wirklich???? )

Jetzt war sie die letzte, die joch am Ufer verharrte,. Ein Teild er gruppoe hatzte sich bereits in Bewegung gesetzt. Giovanni zählte die Teilenhmer mit dem Kinn, sie sah die rote <mütze auf und nierwippe, fünf, sech, sieben…. Er drehte sich zu ihr um. Der Rest der Gruppe drehte sich zu ihr um. Erika stand wie ein Wasservogel auf einem Bein, den Fuss in der Luft, unfähgi sich zurüchren. Sie kontne den Stein nicht mehr sehen, auf den sie den Fuss hatte sezten wollen. Max machte rudernde Bewegungen mit den Armen. Jemand rief etwas. Erika wollte sterben. Erika wollte weinen. Giovanni legte seinen Rucksack ans UZfer und kam zu ihr zurpck. Er ging durchs Wasser, als sei es gar nicht da. Er kümmerte sich nicht um steine und um trockene Stellen, er stapfte einfach durch den Bach, liess das kalte Wasser seine Schuhe fpllen, seine Socken tröänken, seeine Hosenbeine. Als er vor ihr stand, drehte er sich um. Er krümmte den Rücken. Streckte seine Hände nach hinten, nach ihr aus. Erika verstand nicht. Hilfesuchend schaute sie zu Max hinpber, der hatte sich schin wieder abgewandt. Zwei Männer waren schon auf dem Weg, die anderen schauten interessiert zu ihnen hinüber, eine Frau rief aufmunternd hinüber, los! Los! Giovanni wartete nur. Worauf? Dass sie auf seinen magerne alten Rücken klletterte?  Sie kicherte hilflos, winkte ab, dumnm von ihr, er konnte sie nicht sehen, nicht hören, das Wasser rauschte, er hatte ihr den Rücken zugewandt. Jetzt packte eine der alten Hände ihr Bein den Stoff ihrer Hose, zog sie näher. Sie Gab nach. Sioe groiff nach den hageren Schultern und sprang auf seinen Rcken wir ein KInd. Seine Arme schlangen sich um ihre Schenkel, hielten sie fest. Er senkte den Kopf, stapfte los, mitten durch das eiskalte rauschende Wasser das sich nicht vor ihm teilte. Erika schloss die Augen.

Ja. So sieht das aus. Beim Schreiben sind mir diverse Nebenstränge eingefallen (Marga, wirklich??), die ich mit Bleistift auf freifliegende Zettel notiert habe, während ich mit der anderen Hand weitertippte. So viele Worte, so wenig Zeit!

Über die neuesten Blogbeiträge informiert bleiben

  • Dieses Feld dient zur Validierung und sollte nicht verändert werden.

Leser-Interaktionen

13 Kommentare

Kommentare

  1. Gise Kayser-Gantner meint

    …. Tippfehler, hach, Milena, was soll das einem schon antun?
    Jede Menge, ächzt der Perfektionist in mir. Dabei bin ich gar nicht perfekt, das beweise ich mir sekündlich. Bin ich gut drauf, nenn ich das „Individualität“, bin ich schlecht drauf, einfach „Stümper“.
    Bin ich dann deprimiert? Natürlich. Niemand weiß besser als ich, wohin er treten muß, damit es mir so richtig den Atem raubt vor Schmerz. Dauert das lange? Manchmal. Glück ist, wenn dann mein Blick auf die Aussage fällt aus einem Deiner Blogeinträge: Fake it till you make it. Ein magisches Wort, das sofort ein Lächeln auf die Seele, die geschundene, zaubert.
    Es ist wirklich ein Riesenberg, seine antrainierten goals zu überwinden. Wenn Redaktionsschluß in die Nähe rückte, das tat er ja immer, mußte alles auf den ersten Sitz passen.
    Habe ich noch Redaktionsschluß? Neeeeeeeeeeeeeee! Aber das muß erst mal ganz ankommen. In diesem Sinne ist dieser Blogeintrag über Deine unperfekten ersten Würfe Balsam … Gise

    • Milena Moser meint

      @ Gise: „dieser grosse, schwarze Vogel, der in meinem Herzen nistet…“ weiss nicht mehr, wer das geschrieben hat – Hemingway? Möglich. Mein Sohn zitiert grad sehr viel Hemingway, wie sich das für junge Männer gehört. Anyway – wenn er es nicht beschrieben hätte, könnte ich es nicht lesen, mich darin wiedererkennen, getröstet fühlen…. so bekommt alles einen Sinn, auch die Dunkelheit. Selbstüberlistung ist ein wichtiger Teil der Arbeit!

  2. Jakob meint

    Liebe Milena
    … ich bin beruhigt und kann wieder ganz gut schlafen. Du hast mich gerettet!!!
    Ich dachte immer meine Texte würden nach dem Schreiben so aussehen, …weil ich eben kein Profi bin.
    Aber nun kann ich mich als Profi rühmen, sehen meine Seiten doch oft auch so aus. Nur werfe ich sie dann meistens weg… zu viel Arbeit!!

    Ähhh, übrigens… was hast du eigentlich geschrieben????
    Viel Erfolg!
    Jakob

    • Regula Haus-Horlacher meint

      Also, Jakob! Tz tz tz …
      Man darf doch nichts wegwerfen!! Das ist so ziemlich das Erste, was einem Milena in ihrer Schreibschule beibringt: Keine Zensur in der ersten Fassung! Man hat zwei Möglichkeiten: Entweder man kennzeichnet den Text, den man versucht ist zu löschen, mit einer anderen Farbe oder man schneidet ihn aus und platziert ihn in einem Extradokument.
      Es ist wegen der frechen Affen, die sich im Kopf jedes Schreibenden tummeln und sich je schlechter es dem Schreiber gerade geht, je lauter und dreister bemerkbar machen: „Was schreibst du denn da wieder für einen Käse!“, kreischen sie, oder: „Das ist doch banales, langweiliges Zeug. Wen soll denn so etwas interessieren!“ Und schwupps drückt man auch schon die Delete-Taste … Am nächsten Tag, wenn es einem wieder etwas besser geht, ärgert man sich dann, weil man sich nämlich um die Möglichkeit gebracht hat, den sogenannten „Käse“ noch einmal durchzulesen. Käse ist schliesslich nicht per se etwas Schlechtes, nur weil Affen nun mal keinen Käse mögen ;-)

      Und ja, die Arbeit –
      Ein leidiges Thema. Glücklich ist, wem sie leicht von der Hand geht!
      Anyway.
      DAS SCHWARZE SOFA soll nun also tatsächlich innert Kürze „das Licht der Welt erblicken“.
      Hier wie versprochen die nötigen Angaben:

      DAS SCHWARZE SOFA
      Roman / 260 Seiten
      eFeF-Verlag, Wettingen CH
      ISBN 978-3-905561-90-6

      Die Buchvernissage findet am 31. Mai 2012 um 19.30 Uhr in der Buchhandlung Thalia am Neumarktplatz 12 in Brugg statt.
      Alle Interessierten sind ganz herzlich eingeladen.
      Anschliessend kann das Buch in den Buchhandlungen bestellt werden.

      Aber jetzt noch einmal zu dir, Jakob: Du wirfst ab sofort nichts mehr weg! Da wird möglicherweise mal ein Buch draus!!

      Mit freundlichem Gruss
      Deine gestrenge Tante Regula, hart aber herzlich …

    • Regula Haus-Horlacher meint

      … und ich bin ganz zittrig … Gestern sind die Flyer weg, und nun spinnen die Affen vollends. Bürgerkrieg ist ausgebrochen. Die einen beklagen sich lautstark, das Buch sei so schlecht, dass es ganz bestimmt niemand lesen wolle. Die anderen schreien, um die ersten zu übertönen, noch lauter: Das Buch sei gar nicht so schlecht, es gäbe sehr wohl solche, die sich dafür interessierten, und das wüssten sie auch. Auf diese Art die Aufmerksamkeit auf sich zu ziehen, sei dégoûtant. Kindisch. Unreif. Und UNGERECHT jenen gegenüber, die WIRKLICH Grund hätten, sich zu beklagen …
      Ja –
      Und ich stehe da, staunend, ohnmächtig wie ein kleines Kind, unfähig, sie zu bremsen. Hilfe. Hilfe. Warum hilft mir niemand?
      „Hör auf zu jammern!“, hat kürzlich jemand zu mir gesagt, „immerhin hast du einen Verlag gefunden, das ist etwas, wovon ich nur träumen kann!“ Sie hat Recht. Ich beisse auf meinen Nägeln herum und schätze mich glücklich.
      Den Affen macht das keinen Eindruck. Sie kreischen weiter. Ich aber hole die Nagelfeile und feile das, was von meinen Nägeln noch übrig ist, rund und glatt.

    • Jakob meint

      Jetzt weiss ich gar nicht, was ich mir alles merken will. Dein Buch, die Vernissage deines Buches.. oder mal ein Buch werden lassen. Ich überlege mir dies mal, gell!

      … aber schön eine so liebevolle Tante zu haben… *grins!!

      PS: Datum habe ich mir gemerkt. Kann ja kaum noch ruhig sitzen, in Erwartung auf dein Buch!

    • Regula Haus-Horlacher meint

      Oje, das schwarze Sofa eignet sich ungefähr genau so wenig, um drauf zu sitzen, wie ein eiskalter Bergbach um drin zu baden …
      Trotzdem natürlich: Danke für dein Interesse!
      Herzlich
      Regula

    • Milena Moser meint

      @ Jakob: Was ich geschrieben habe? Das weiss ich auch noch nicht so genau. Aber ich werde jede Inkarnation dieser Szene posten, versprochen!

  3. Sofasophia meint

    nichts zu bereuen!!! die tippfehler – ach? die machen wir doch alle. :-) sicher gäbe es verbesserungen, aber der fluss (im doppelten sinne) ist da.

    ich finde, die stimmung kommt gut rüber. ich bekomme gänsehaut, wenn ich an die nassen schuhe giovannis denke. weil es fühlbar geschrieben ist.
    auf marga bin ich gespannt.

    ich danke dir fürs rohtextteilen. so viel mut hatte ich noch nie. ist ebenso mutig wie über oder durch bäche steigen, finde ich.

    liebe grüsse
    sofasophia

    • Milena Moser meint

      @ Sofasophia: Ja, diesen Mut bereue ich durchaus manchmal wieder – aber nicht für lange. Mut ist vielleicht auch eine Altersfrage?

An der Diskussion teilnehmen

Hier können Sie Ihren Kommentar schreiben. Ihre Email-Adresse wird nicht veröffentlicht. Pflichtfelder sind mit * bezeichnet.